Künstlicher Horizont

Geschichtliches

Schon in den 1930er Jahren wurden im Landkreis Rosenheim erste Experimente zur Hagelabwehr durchgeführt. Zunächst mit einfachen Hagelraketen, die vom Boden aus in die Wolken geschossen wurden und dort Silberjodid freisetzten.

1958

Im Jahr 1958 startete auf Initiative des damaligen Landrats Georg Knott ein erster 10-jähriger Freilandversuch. Vom Boden aus wurde das Silberjodid mit Hagelraketen und sogenannten Bodengeneratoren in der Luft freigesetzt. Gleichzeitig analysierte man jedoch erstmals die Auswirkungen der Impfaktionen bei hagelträchtigen Wetterlagen. Die Ergebnisse dieses Langzeitversuchs belegten den Erfolg: Für den Zeitraum des Versuches wurde ein Rückgang der Hagelschläge von fast 30 Prozent verzeichnet. Insgesamt waren damals 140 Hagelschützen, 30 Betreuer der Bodengeneratoren und mehr als 200 Wetterbeobachter eingesetzt.

1970

Aufgrund geänderter Bestimmungen im Sprengstoffgesetz konnten die Treibsätze der Bodengeneratoren nicht mehr gelagert werden. Somit war eine Alternative gefragt, die sich in Form von der Einbringung des AGJ mittels Flugzeug bot. Daher wurde ab den 1970er Jahren die Hagelbekämpfung in den Landkreisen Rosenheim, Miesbach und Traunstein vom Flugzeug aus durchgeführt. Hermann Selbertinger, flugbegeisterter Bauingenieur aus Rosenheim, konstruierte die Spezialgeneratoren und flog das erste Einsatzflugzeug der Hagelabwehr, eine „Piaggio P149 D“.

1980

Seit 1982 kamen 2 neue zweimotorige Hagelabwehr Flugzeuge des Typs Partenavia PN 68 hinzu. Betrieben werden diese vom Landkreis Rosenheim. Sie tragen an ihren Flügelenden raketenförmige Behälter, gefüllt mit einem Gemisch aus Aceton und Silberjodid. Dieses Gemisch wird in eine Brennkammer gespritzt und vom Piloten mittels einer modernen Steuereinheit, während er im Aufwindbereich der Gewitterzelle fliegt, gezündet.

2007

2007 startete die Fachhochschule Rosenheim in Zusammenarbeit mit dem Hagelforschungsverein das Forschungsprojekt ROBERT unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Ernst Schneider. Ziel ist die verbesserte Aufbereitung von Wetterdaten um die Impfgenauigkeit und damit die Wirksamkeit der Hagelabwehr zu erhöhen. Prof. Dr. Peter Zentgraf setzt diese spannende Arbeit mit seinem Team unter dem Projekt-Namen RO-BERTA seit 2010 fort.

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